Tipps für den richtigen Obstbaumschnitt vom Gärtnermeister

Neben Naturführungen sind praktische Kurse im Naturpark Bourtanger Moor beliebt

Wenn der Frühling sich mit ersten bunten Tupfern ankündigt, die die Landschaft wieder bunter machen, erwacht die Natur aus dem Winterschlaf. Spätestens dann, wenn erste Bienen, Käfer und Insekten sich bei noch kühlem, aber frühlingshaftem Wetter blicken lassen, ist es Zeit an die Blüten und Früchte der Obstbäume im Garten zu denken. Und Zeit dafür, erste Vorbereitungen zu treffen.

„Wie schneide ich die Obstbäume richtig, damit sie auch viele Früchte tragen?“ fragen sich dann die Hobbygärtner jedes Jahr aufs Neue. Auch aus diesem Grund war die Resonanz auf die jüngst angebotenen Obstschnittkurse wieder groß – zwei Termine im Garten des Nazareners inmitten des Naturpark Bourtanger Moor waren sofort ausgebucht. Das Areal mit zahlreichen Obstbäumen mit alten regionaltypischen Sorten, darunter Äpfel, Birnen und Quitten, bietet sich für praktische Erfahrungen an.

Hermann Hüsers ist doppelter Meister, sowohl im Garten, als auch in der IMME, dem deutsch-niederländischen Bienenzentrum, das als sogenannte Moorpforte einen der acht Eingänge zum Naturpark Bourtanger Moor symbolisiert.

Als erfahrener Imker liegt es nahe, dass er als Fachmann den Obstbaumschnitt beherrscht, denn es geht um den Nektar für die Bienen. Gleich zu Beginn beruhigt Hüsers die insgesamt 32 Teilnehmer an zwei Wochenendtagen damit, dass die Natur schon alles regelt, weshalb Gelassenheit im Umgang mit der Natur das Wichtigste sei. Bereits mit den Ausführungen zur Theorie über Wachstumsgesetze, Saftwaage und Habitus von Bäumen fesselt er seine Obstbaumschnitt-Schüler. „Starker Schnitt bedeutet starker Austrieb“ erklärt Hüsers weiter und demonstriert am Baum auf der Leiter, dass der Lichteinfall im Kronenbereich ebenfalls wichtig sei. So fiel dann auch mancher Ast, um dem Baum neue Stabilität und Vitalität zu verleihen. Es folgten Nachfragen, Diskussionen und die Erkenntnis über den Leittrieb und den Kronenbau der Bäume, bevor jeder selbst die Astschere anlegte.

Das Ergebnis ist WIN-WIN: einerseits sind die Bäume auf dem Areal der Kirche für den Frühling gerüstet. Und andererseits sind interessierte Hobbygärtner vorbereitet, die eigenen Obstbäume für die Ernte zu präparieren. Im Bibelgarten dürfen sie sich im Jahresverlauf ebenfalls vom Ergebnis ihrer Arbeit überzeugen: im Sommer sehen sie, wie die Test-Bäume auf den Schnitt reagiert haben und im Herbst können sie die Früchte kosten.

Auch im kommenden Jahr finden Ende Februar wieder zwei Kurse zum richtigen Obstbaumschnitt statt.

Infos unter https://www.bibelgarten-twist.de/

www.naturpark-moor.eu.