Kirchen

Sechs katholische und vier evangelische Kirchengemeinden prägen das religiöse Leben der Gemeinde.

Brauchtum

Plattdeutsch, Volkstanzgruppen, die Twister Spinnstube und Schützenfest - das ist Brauchtum aufm Twist.

Erdöl-Erdgas-Museum

Das Erdöl-Erdgas-Museum widmet sich der regionalen Förderung von Erdöl und Erdgas ab den 1940er Jahren.

 

Gemeinde Twist - Geschichte - Wohnen und Leben

Fast 250 Jahre Dorfgeschichte Upp´n Twist

Die ersten Ansiedlungen im Raum Twist erfolgten im Jahre 1775 durch die Regierung der damaligen Grafschaft Bentheim am südwestlichen Ufer des Grenzflusses Aa mitten im Moor (Adorf). 1784 erfüllte dann der Münstersche Fürstbischof Max Franz die Wünsche von Heuerleuten aus dem Emsdorf Hesepe, in der abgelegenen Mark, d. h. im Hochmoor auf dem „Twist“, ebenfalls siedeln zu dürfen. Damit nahm die Besiedelung entlang der Aa vor allem im Bereich des heutigen Straßenzuges „Alt-Hesepertwist“ ihren Lauf. Weitere Koloniegründungen erfolgten 1788 im Bereich von „Alt-Rühlertwist“ sowie in Hebelermeer.

Von kargen und äußerst entbehrungsreichen Anfängen

Die relativ späte Besiedelung der Gegend am Ende des 18. Jahrhunderts war geprägt von einer äußerst bescheidenen Lebensführung der Menschen unter vielen Entbehrungen. Die Beschaffenheit des kargen Moorbodens ermöglichte kaum die Existenz. Buchweizen, Heidschnucken und Bienen lieferten kärgliche Lebensgrundlagen. Nach einigen Jahrzehnten einsetzende Hungersnöte führten zur Auswanderung. So verließen im Herbst 1840 sechzig Twister das Emsland, um nach langer Seereise mit dem Segelschiff „Rebecca“ in den Vereinigten Staaten von Amerika eine neue Heimat zu finden. Eine größere Gruppe siedelte gemeinsam in Taos/Missouri.

Über die ersten großflächigen Abtorfungen und Erschließung von Erdölfeldern

Eine entscheidende Verbesserung der Lebensbedingungen trat nach der Fertigstellung des Süd-Nord-Kanals um das Jahr 1892 ein. Der längs durch das heutige Gemeindegebiet verlaufende Kanal diente zur Entwässerung des Hochmoores und als Schifffahrtsweg. Damit wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts großflächige Abtorfungen und die Versorgung der Moorbauern mit Kunstdünger möglich. Mit der Erschließung der Erdölfelder Rühlermoor und Rühlertwist in den frühen 1950er Jahren begann ein Aufschwung, der von weiteren Gewerbe- und Industrieansiedlungen begleitet wurde.

Bis zum Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde

Zum 1. August 1964 schlossen sich die Gemeinden Hesepertwist und Rühlertwist auf freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde Twist zusammen. Im Jahre 1968 vergrößerte sich diese um den heutigen Ortsteil Schöninghsdorf, der sich ebenfalls aus eigener Initiative mit der jungen Gemeinde zusammenschloss. Im Zuge der Niedersächsischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde Twist am 1. März 1974 mit vier weiteren Nachbargemeinden, nämlich den heutigen Ortsteilen Adorf, Hebelermeer, Neuringe sowie Rühlermoor/-feld (zuvor Ortsteil der Gemeinde Emslage), zu einer Einheitsgemeinde zusammengeschlossen.

 

Was bedeutet das Wappen?

Als Hinweis auf die früher sieben selbständigen Gemeinden – heute die sieben Ortsteile – sind sieben Buchweizenfrüchte auf dem Schildfuß des Wappens dargestellt.

Als Symbol wurden die Buchweizenfrüchte gewählt, da der Buchweizenanbau in früheren Jahren in den Hochmoorgemeinden des Raumes Twist sehr verbreitet war. Der Buchweizen war die Ernährungsgrundlage der ersten Siedlergenerationen.

Zur Erinnerung an das Birkwild, welches in früheren Zeiten in den ausgedehnten Moorflächen der Gemeinde zu finden war, und das durch den großflächigen Torfabbau und die Moorkultivierungen seinen Lebensraum verloren hat, enthält das Wappen als weiteres landschaftstypisches Motiv im oberen Feld einen Birkhahn in Balzstellung. Neben dem Dunkelblau des Birkhahnes dominieren die Farben Schwarz und Gelb. Das Schwarz soll die Farbe des dunklen Moorgrundes und das Gelb die Farbe des Erdöles, das seit dem Jahre 1948 im Gebiet der Gemeinde Twist gefördert wird, darstellen.